Lebenslauf
Prof. Shirin Faraji (geboren 1981 im Iran) ist eine theoretische Chemikerin mit einer Karriere, die sich über mehrere Länder und renommierte Institutionen erstreckt. Sie studierte Chemie in Teheran (Master 2005). Für ihre Promotion zum Thema „Theoretical studies of multi-state vibronic interactions in some polyatomic molecules“ im Jahr 2010 ging sie an die Universität Heidelberg, wo sie nach einem Postdocaufenthalt an der Universität Frankfurt/Main ab 2012 eine Nachwuchsgruppe leitete, finanziert durch das Elite-Postdoc-Programm der Baden-Württemberg Stiftung. Von 2014 bis 2016 war sie, gefördert durch den DAAD, Gastwissenschaftlerin an der University of Southern California in Los Angeles/USA. Von 2017 bis 2024 war sie Professorin an der Universität Groningen in den Niederlanden, und zum 1. April 2024 wurde sie zur W3-Professorin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf berufen.
Ein übergeordnetes Ziel der Forschungsgruppe von Prof. Faraji ist die Entwicklung und Anwendung eines theoretischen Rahmens, der hybride Quanten-/Klassik-Dynamiksimulationen von photoaktiven Molekülen unter expliziter Berücksichtigung komplexer Umgebungen ermöglicht. Dies erlaubt nicht nur die Computersimulationen, die notwendig sind, um experimentelle Beobachtungen in atomare Mechanismen zu übersetzen und neue Experimente gezielt zu gestalten, sondern auch das computergestützte Design neuer Moleküle mit maßgeschneiderten Eigenschaften.
Prof. Faraji erhielt verschiedene angesehene Auszeichnungen, darunter den Lehrpreis der Burg-Stiftung (2015), das Robert-Bosch-Stipendium für Exzellenz und Führungsqualitäten (2016) und das Vidi-Stipendium des niederländischen Forschungsrats NWO (2018). Sie war erfolgreich bei der Akquise externer Fördermittel, sowohl individuell als auch als Teil großer Konsortien auf DAAD-, NWO- und EU-Ebene sowie von staatlichen Förderinstitutionen und Stiftungen. Sie war Vorsitzende der Sektion „Computational and Theoretical Chemistry“ der Königlich Niederländischen Chemischen Gesellschaft (2022–2024) und Mitglied des Auswahlkomitees der Alexander von Humboldt-Stiftung (2024-heute). Zudem wurde sie in den Vorstand der Q-Chem Inc. gewählt, einen der weltweit führenden Anbieter von Software für Quantenchemie. 2019 wurde sie in die Junge Akademie von Groningen aufgenommen. Im Jahr 2025 wurde sie in den Vorstand der World Association of Theoretical and Computational Chemists (WATOC) gewählt und trägt seither zur internationalen Leitung der theoretischen und computergestützten Chemie bei.
Die Förderung von Frauen in den Naturwissenschaften ist ihr ein besonderes Anliegen. Sie ist Hauptbegründerin der Plattform „Women in Science and Engineering“ (WISE) an der Universität Groningen, die Frauen in ihrer wissenschaftlichen Karriere unterstützt und Mentoring sowie Schulungen anbietet.